Pressemitteilungen 2019

Artikel vom 12.Dezember 2019 im

45 Kinder, 18 Pferde und Hund „Bruno“

Weihnachtsfeier:
Reittherapeutischer Sportverein resümiert und blickt nach vorn

Zum dritten Mal trafen sich die pferdebegeisterten Mädchen und Damen in Pechüle, um gemeinsam ihr Weihnachtsfest zu feiern. Foto: fdk

Pechüle. In der Luft hängt der Duft von frischem Gebäck, zig rote Kerzen auf langen Tischen und dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum spenden Wärme wie Stimmung zugleich. Und als dann mit „Jingle Bells, Jingle Bells…“ die weihnachtliche Stimmung musikalisch Einzug hielt, da kehrte er ein in den Dorfsportsaal, der Zauber der Vorweihnacht.

Eingeladen hatte der Reittherapeutische Sportverein und gekommen sind jene, die neben dem Spaß an der Gemeinschaft auch eine große Leidenschaft verbindet – der Reitsport. Nun schon zum 3. Mal trafen sich Eltern, Großeltern, die jungen Reiterinnen und ihre Trainer wie Betreuer auch, um beim Weihnachtsfest gemeinsam zu basteln, sich an liebvoll dekorierten Tischen Süßes schmecken zu lassen und neben Fotos aus dem vergangenen Jahr auch von ganz neuen Vorhaben im neuen Jahr zu hören.
Sie alle kennen sich und wissen, dass zwischen Mensch und Pferd sehr viel mehr passiert als eine Ross-und-Reiter-Beziehung auf den ersten Blick ahnen lässt. Denn Vertrauen, Verantwortung und die Liebe zu Tieren sitzen immer mit in Sattel der 18 Therapiepferde auf dem Natur- und Reiterhof Frey.
2002 als landwirtschaftliches Familienunternehmen gegründet, wurde in der Dorfstraße 46 dann der Reittherapeutische Sportverein Pechüle e.V. gegründet, auf dem aktuell 45 Kinder erleben, welch große Bedeutung eine Mensch-Pferd-Beziehung für ihre eigene, ganz persönliche psychische Entwicklung hat.
Die 14-jährige Lucinda erklärt: „Ich bin jetzt sechs Jahre dabei. Früher hatte ich schulische Probleme. Diese Reittherapie bringt einen runter, nimmt den Stress. Man kann sich einfach nur auf das Pferd konzentrieren, der Rest bleibt diese Zeit dann außen vor. Mit der Verantwortung gegenüber den Tieren wächst das eigene Selbstvertrauen.“ Ähnlich sieht das neunjährige Enna: „Ich liebe es draußen zu sein und Verantwortung für ein Pferd zu übernehmen. Und obwohl man durch das Reiten nun auch feste Termine in der Freizeit hat, ist mein Leben seit zwei Jahren sehr viel einfacher und strukturierter geworden. Man lernt feste Abläufe und das macht meine Wochen sehr spannend.“
Elke und Catharina Frey, die den Verein seit Jahren leiten sind sicher: „Pferde sind unser Spiegel“ und so ist es nicht verwunderlich, dass Reiten als Freizeitvergnügen, erst recht aber als Therapie eine ganz natürliche Art ist, zu sich selbst zu finden. Und dabei sind es längst nicht nur Kinder oder junge Mädchen, die den Weg zum Verein fanden. Denn Jutta, die Älteste in der Runde, steigt mit 70 Jahren auch heute noch immer wieder gern auf den Rücken der Pferde.
„Wir haben im Verein viel geschafft, auch dank unserer guten Kooperationspartner in Treuenbrietzen und hier im Dorf“, meint Catharina Frey dankbar und wünscht sich, dass es auch beim aktuellen Projekt, der neuen Reithalle, wie dem damit verbundenen Abriss eines in die Jahre gekommen Bauerngebäudes so funktioniert.
„Die Förderung für den Neubau ist bewilligt, nun müssen bis Mai kommenden Jahres auch alle dabei üblichen bürokratischen Hürden erfolgreich überwunden werden“, so die junge Mutter, als sie ihre einjährige Tochter lächelnd im Arm hält und meint: „Auch die Kleine soll später hier auf dem Hof eine glückliche Zukunft erleben.“ Ein Wunsch, den wohl alle im Verein und auf dem Naturhof teilen – selbst „Bruno“, der Hund, der sich nach intensiver Ausbildung seit diesem Jahr nun zertifizierter Therapiehund nennen darf.

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